Santenay ist die südlichste Appellation der Côte d’Or, doch ähnelt die Geologie der der Côte de Nuits im Norden. Die Weine jedoch haben nicht die Berühmtheit der nördlicheren Appellationen erreicht, vielleicht weil sie weiter weg vom Zentrum Beaune liegen und auch, weil keines der weltberühmten Weingüter in Santenay liegt. Die Premier Cru Lage „La Comme“ allerdings liegt an der Grenze zu Chassagne-Montrachet. Von dort kommen die tiefsten und komplexesten Weine von Santenay. Die Tradition Domaine Lequin geht bis in das Jahr 1679 zurück. François Lequins Vater René, der zuerst das elterliche Weingut mit seinem Bruder Louis fortführte, löste sich 1992 vom elterlichen Gut und von seinem Bruder und gründete mit seiner Frau das Weingut Lequin-Colin. Durch die Heirat kamen Spitzenlagen aus Chassagne, Pommard, Nuits St. Georges und Corton dazu, die seit 1997 organisch bewirtschaftet werden. Sohn François, der in Avize in der Champagne die Weinbauschule besuchte und in Kalifornien Erfahrungen sammelte, war sich schon im Studium sicher, dass er nur biodynamisch arbeiten wollte, was er seit 2009 praktiziert. Bei der Lese achtet er verstärkt darauf, dass die Säurewerte der Trauben stimmig zum Zuckergehalt der Trauben liegen. Balance aller Komponenten im Wein sind sein großes Anliegen. Dazu gehört auch ein sehr behutsamer Einsatz von neuen Piéces, dem 228 l großen typischen Eichenfass des Burgund. Die delikate Frucht des Pinot kann durch neues Holz schnell überlagert werden. Komplexe, harmonische und zugleich preislich vernünftige Weine zu produzieren ist das Ziel, das er längst erreicht hat.